Zwänge

Fast jeder Mensch hat gelegentlich merkwürdige oder störende Gedanken, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen. Für die meisten Menschen sind diese Gedanken jedoch schnell wieder vergessen. Manchmal sind Zwänge sogar nützlich, weil sie Ordnung und Struktur ermöglichen.

Bei einer Zwangsstörung hingegen wird das Leben durch Zwangsgedanken und Zwangshandlungen stark beeinträchtigt

  • Zwangsgedanken sind wiederkehrende Gedanken, Impulse oder Vorstellungen, die als aufdringlich und unangemessen empfunden werden, sich nicht willentlich stoppen lassen und die meist große Angst hervorrufen. 
  • Zwangshandlungen sind ritualisierte Verhaltensweisen, die ausgeführt werden „müssen“, um Angst oder ein Gefühl drohender Gefahr zu vermeiden. Betroffene fühlen sich gezwungen, bestimmte Handlungen, wie zum Beispiel Hände waschen, Türen/Geräte kontrollieren, oder Dinge ordnen, ständig zu wiederholen. Vorübergehend bewirken Zwangshandlungen eine Linderung der unangenehmen Gefühle und Gedanken, langfristig nehmen sie aber immer mehr Zeit in Anspruch.

Oft treten beide Formen gemeinsam auf. Wird das gewohnte Verhalten unterbrochen, verstärkt sich die innere Anspannung. Viele Betroffene investieren viel Zeit in Zwangshandlungen – Alltag, Beziehungen und Lebensqualität leiden spürbar. Spätestens dann kann es hilfreich sein, Psychotherapie in Anspruch zu nehmen.

Worum es in der Therapie geht

Zwang ist oft ein Versuch, Kontrolle oder Sicherheit herzustellen – auch wenn dies nur kurzfristig gelingt. In der Therapie geht es darum, den Umgang mit Unsicherheit neu zu lernen und Schritt für Schritt auf den Zwang zu verzichten. Dabei kann es sein, dass sich unter dem Zwang verdrängte Emotionen oder alte Erfahrungen zeigen. Auch dafür ist in der therapeutischen Arbeit Raum – behutsam und in Ihrem Tempo. In der systemischen Therapie, mit der ich arbeite, steht der Zwang in Zusammenhang mit inneren und äußeren Beziehungsmustern. Ergänzt durch Elemente aus der lösungsorientierten-strategischen Therapie eröffnen sich neue Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten.

Die Behandlung von Zwangsstörungen braucht Geduld, aber sie ist möglich. Ich begleite Sie gerne auf diesem Weg – Meine Psychotherapie-Praxis liegt zentral in 1030 Wien.