Psychische Gesundheit & Krankheit
Was bedeutet psychische Gesundheit?
Psychische Gesundheit bedeutet nicht einfach, „keine Krankheit zu haben“. Sie umfasst:
- Inneres Gleichgewicht: Gefühle, Gedanken und Verhalten sind in einer Balance, die dem Alltag angepasst ist.
- Belastbarkeit: Man kann mit Stress, Krisen oder Rückschlägen umgehen und sich davon wieder erholen.
- Selbstwirksamkeit: Man erlebt, dass man das eigene Leben aktiv gestalten kann.
- Beziehungsfähigkeit: Man ist fähig, stabile und erfüllende soziale Kontakte zu führen.
- Lebensqualität: Man erlebt Freude, Sinn und Motivation.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert psychische Gesundheit als einen Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, normale Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und zur Gemeinschaft beitragen kann.
Was bedeutet psychische Krankheit?
Von einer psychischen Krankheit spricht man, wenn Denken, Fühlen oder Verhalten längerfristig stark beeinträchtigt sind und das Leben deutlich einschränken. Typische Merkmale sind:
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Leidensdruck: Betroffene erleben ihre Symptome als quälend (z. B. Ängste, Depressionen).
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Einschränkungen im Alltag: Arbeit, Schule, Familie oder Freundschaften können nicht mehr wie gewohnt funktionieren.
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Verlust von Kontrolle: Gedanken oder Gefühle lassen sich schwer steuern (z. B. Zwangsgedanken, Panikattacken).
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Dauer und Intensität: Vorübergehende Krisen sind normal – eine Erkrankung liegt meist dann vor, wenn Beschwerden über Wochen oder Monate anhalten.
Psychische Krankheiten reichen von leichteren Störungen (z. B. Anpassungsstörungen, Phobien) bis zu schwereren Erkrankungen (z. B. Schizophrenie, schwere Depression, bipolare Störung).
Wichtig: Psychische Gesundheit und Krankheit sind nicht schwarz-weiß. Man kann auch teilweise belastet sein, ohne gleich krank zu sein. Viele Menschen bewegen sich im Laufe ihres Lebens zwischen Phasen von Stabilität und Krisen.